29/September/2017
Visite 20 à Zurich



ARTISTES:

Jeannine Hirzel, soprano
René Perler, baryton basse
Edward Rushton, piano



PROGRAMME:

Hugo Wolf (1860-1903)
extraits du "Italienisches Liederbuch" (1891/1896):
Auch kleine Dinge; Ihr seid die Allerschönste; Gesegnet sei, durch den die Welt entstund; Selig ihr Blinden; Wer rief dich denn?; Der Mond hat eine schwere Klag' erhoben; Nun lass uns Frieden schliessen; Dass doch gemalt all' deine Reize wären; Du denkst mit einem Fädchen; Wie lange schon war immer mein Verlangen; Hoffärtig seid Ihr, schönes Kind; Geselle, woll'n wir uns in Kutten hüllen; Mein Liebster ist so klein; Und willst du deinen Liebsten sterben sehen; Heb' auf dein blondes Haupt; Wir haben beide lange Zeit geschwiegen; Man sagt mir, deine Mutter woll' es nicht; Du sagst mir dass ich keine Fürstin sei; Was soll der Zorn?; Sterb' ich, so hüllt in Blumen meine Glieder; Benedeit die sel'ge Mutter; Wie viele Zeit verlor' ich; Wenn du mich mit den Augen streifst; O wär' dein Haus durchsichtig wie ein Glas; Heut' Nacht erhob ich mich um Mitternacht; Schweig' einmal still; Verschling' der Abgrund; Ich hab' in Penna einen Liebsten wohnen

COMPTE RENDU:

Mein erster Besuch der Lieder als Zaungast:
Freitagabend 29.9.17 Junggesellenwohnung (?) mit überwiegend intellektuellem männlichen Publikum. Hugo Wolf, italienisches Liederbuch, leicht gekürzt. Ausführende Edward Rushton, Klavier, Jeannine Hirzel und René Perler, Sänger.
Welch ein Besuch: hier treffen zwei wunderbare, persönlich gestaltende Sänger in einem recht intimen Raum auf eine Hörerschar, die zum Teil wohl noch nicht viel mit Hugo Wolf am Hut hat, aber mit frischen Ohren jedes Wort aufschlürft. Begleitet und verstärkt von Edward Rushton am Klavier mit seiner ausgefeilten, mit feinem Humor durchzogenen Spielweise, entspinnt sich der Dialog zwischen den beiden Sängern. Das Spiel funktioniert: die Lieder purzeln von ihrem "Kunstsockel" direkt in das Jetzt. Die Nähe zum Zuhörer und der natürliche Vortrag ohne Künstelei machen diese tollen Lieder ganz direkt erfahrbar. Dafür bin ich den dreien dankbar: durch ihre unverstellte Art sie vorzutragen, auch durch die tolle Diktion sind die Lieder lebendig und gehen jeden was an, der im Raum mithört! Kein Klischee weit und breit zu vernehmen. Auch die anderen Zuhörer sind begeistert und zufrieden.
Ich bin mit dem italienischen Liederbuch mehr als versöhnt und darf einen Teller bündner Gerstensuppe schlürfen, gekocht nach Rezept aus dem Dorfe des Hausherren.
Kleiner Nachschlag: der einzige mit spürbar schlechter Stimmung an dem gelungenen Abend: das Klavier.
J N